L'oratorio di Rienza affacciato sul versante sinistro della valle
L'oratorio di Rienza affacciato sul versante sinistro della valle
Die beiden Hänge des von Ost nach West verlaufenden Val Porta unterscheiden sich morphologisch stark. Die sehr steile und von tiefen Einschnitten durchzogene linke Talseite ist schwer zugänglich und «zu unbequem», wie es in einem Dokument von 1930 heisst. Sie ist vollständig mit Wald bedeckt, ihr höchster Punkt ist die Cima di Sassello (1899 m ü. M.).
Scalinata storica sul sentiero per Rienza
Scalinata storica sul sentiero per Rienza
Die rechte Talseite hingegen zieht sich weit über die Waldgrenze hinaus bis zum Pizzo Vogorno auf 2442 m ü. M. Während sie im unteren Teil ebenso steil und schroff wie die linke ist, öffnet sich die Landschaft in der Höhe zu weitläufigen, gut besonnten Weiden. Diese beträchtlichen Unterschiede führten schon immer zu einer ungleichen Nutzung der beiden Talseiten. Am südlichen Hang konzentrierte man sich auf Holznutzung, während der nördliche vor allem der Graswirtschaft diente.
Entlang der Wege des Waldreservats stösst man auf unzählige Spuren menschlicher Nutzung. Einige davon sind im Folgenden aufgeführt.
Der Zustieg
Das Oratorio della Colletta ist sozusagen das Tor zum Val Porta. Weiter hinten, nach der Furt, kann eine steile, gefährliche Felsstufe dank eines Treppenwegs aus dem Jahr 1874 von Mensch und Vieh überwunden werden. Das Anfangsstück und die sechs steilen Kehren auf engem Raum sind sehr eindrücklich.
Die Quellen von Morasc und Mosciöi
Die Maiensässe Morasc und Mosciöi bestehen je aus einer Gruppe von Bauten auf einem steilen, von Wasserläufen weit entfernten Geländerücken. Die vorhandenen Quellen waren für die beiden Siedlungen ein Glück. Der Weg führt direkt an ihnen vorbei, sodass auch vorbeiziehende Menschen und Tiere ihren Durst löschen konnten.
Die Holzerseile
Um 1880 tauchten die ersten Transportseilanlagen auf: Dank dieser unmotorisierten Einrichtungen konnten schwere Lasten ins Tal befördert werden, was den Transport von Gebirgserzeugnissen (Holz, Heu, Käse) revolutionierte. Zwischen Morasc und Mosciöi sind noch einige am Boden liegende oder zwischen Ästen gespannte bordiòm (dicke Drahtseile) zu sehen, ebenso ein hölzernes Dreibein, das als Stützbock diente.
Lawinenverbauungen
1888 zerstörte eine Lawine rund zwanzig Bauten im westlichen Teil von Rienza und riss eine gefährliche Lücke in den darüberliegenden Wald. 1936 begann man im Rahmen eines grossen Projekts Terrassen anzulegen, die den Schnee oberhalb von Rienza und Lòcia zurückhalten sollten. Nach einem kriegsbedingten Unterbruch wurden die Arbeiten in den 1950er-Jahren abgeschlossen.
Die Sassello-Mauer
Ein weiteres zu Schutzzwecken errichtetes Bauwerk ist die Mauer, die sich entlang der Wasserscheide und über eine Strecke von anderthalb Kilometern von der Forcarella bis zur Cima di Sassello zieht. Diese 1948 fertiggestellte monumentale Mauer hatte den Zweck, Ziegen, die am Hang von Lovald weideten, daran zu hindern, den Grat zu überschreiten und die am Südhang gepflanzten jungen Bäume zu schädigen.
Der Corte Vecchio von Foppiana
Ursprünglich befand sich die Alpe Foppiana etwas nordwestlich ihres heutigen Standorts auf dem flachen Bergrücken. Die stark verfallene, aber noch gut erkennbare Wüstung namens Corte Vecchio umfasst mindestens vier Gebäude und eine oder zwei Einfriedungen. Von ihrer Struktur her erinnert die Anlage an uralte ähnliche Siedlungen.
Die Kohlenplätze
Der erste urkundliche Nachweis eines Waldverkaufs im Val Porta stammt aus dem Jahr 1510. Seither schlug man regelmässig Holz, oft auf weiten Flächen. Insbesondere Buchenholz wurde in grossen Mengen für die Herstellung von Kohle genutzt, wie die Dutzenden von Kohlenplätzen zeigen, die über den ganzen Berg verstreut sind. In der Umgebung des Corte Vecchio von Foppiana sind diese runden oder ovalen, talseitig oft von einer kleinen Mauer gestützten, ebenen Flächen gut zu erkennen.